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Der handelsübliche Dutch Oven wird aus Gusseisen hergestellt. Damit dieser nicht zu Schaden kommt und die zubereiteten Speisen nicht anbrennen, muss dieser zunächst eingebrannt werden. So entsteht eine Schutzschicht, die sogenannte Patina, die bei richtiger Verwendung und Pflege auch ranzige Rückstände und Rost verhindert. Darüber hinaus schwören eingefleischte Dutch Oven Köche darauf, dass diese Patina den zubereiteten Speisen erst den klassischen und gewünschten Dutch Oven Geschmack verleiht.

Im Folgenden geben wir Ihnen eine kurze Anleitung zur Hand, wie Sie Ihren neuen Dutch Oven vor erstmaliger Verwendung richtig einbrennen und, sollten dennoch im weiteren Verlauf Probleme auftreten, die Patina gebrauchter Dutch Oven erneuern können.

Wann muss ich meinen Dutch Oven einbrennen?

Wenn Sie sich bereits ein wenig auf unseren Seiten eingelesen und vielleicht auch unsere Testberichte zu den einzelnen Herstellern studiert haben, wissen Sie, dass nahezu alle Dutch Oven mit einer fertig eingebrannten Patina geliefert werden. Grundsätzlich können Sie hier auf den Einbrennvorgang verzichten. Es reicht vollkommen aus, wenn Sie den neuen Dutch Oven einmalig mit Wasser spülen, reinigen und trocknen lassen – schon können Sie loslegen.

Natürlich spricht nichts dagegen, den Dutch Oven dennoch vor dem ersten Gebrauch einzubrennen. Vielleicht wurde die Patina während des Transports angegriffen, oder Sie möchten auf Nummer sicher gehen. In diesem Fall können Sie mit einer Grundregel im Umgang mit dem Dutch Oven brechen und diesen zunächst mit ein klein wenig Spülmittel reinigen. Erst dann beginnen Sie mit dem Einbrennen.

Wird der neue Dutch Oven ohne Patina geliefert, ist das Einbrennen vor dem ersten Gebrauch zwingend notwendig! Entstehen im Laufe der Zeit ranzige Stellen oder Rostflecken, müssen Sie den Dutch Oven reinigen und erneut einbrennen – dazu mehr im Bereich Dutch Oven Pflege!

Warum muss der Dutch Oven eingebrannt werden?

Vielleicht ist Ihnen die Prozedur des Einbrennens von Gusseisenpfannen und -töpfen bekannt, die Sie im Haushalt verwenden. Das Einbrennen des Dutch Oven mit pflanzlichem Öl oder Fett sorgt dafür, dass die raue und teils auch poröse Oberflächenstruktur des Gusseisens geschlossen und versiegelt wird. Da Sie im Dutch Oven auch mit Flüssigkeiten arbeiten und zudem durch den Kochvorgang Wasserdampf entsteht, können diese auch in die feinen Poren des Gusseisens eindringen und Rost ansetzen. Auch wenn der Dutch Oven nicht in Verwendung ist, besteht die Gefahr, dass feuchte Luft das Eisen angreift und beschädigt. Daher sollte auch der komplette Dutch Oven mit einer schützenden Patina überzogen werden.

Verzichten Sie auf diesen Vorgang, kann sich sehr leicht Rost bilden, zudem neigen die Speisen dazu, viel schneller und eher anzubrennen. Eine weitere Folge sind ranzige Stellen, die ebenfalls tunlichst vermieden werden sollten. Die eingebrannte Patina fungiert somit auch als Antihaftbeschichtung. Die so entstandene Schutzschicht weist eine dunkelgraue bis schwarze Färbung auf.

Womit brenne ich meinen Dutch Oven ein?

Entscheidend ist für Sie natürlich die Frage, womit ein Dutch Oven eingebrannt wird. In der Regel kommen hierfür Pflanzenöle in Frage, aber auch diverse Fette. Wichtig ist, dass diese während des Vorgangs nicht verbrennen. Sie arbeiten mit einer Temperatur von 200 – 220 Grad Celsius, der jeweilige Hitzepunkt sollte also darüber liegen. Olivenöl kommt beispielsweise so nicht in Frage.

Alternativ können Sie auch entsprechende Produkte diverser Dutch Oven Hersteller verwenden. Petromax bietet eine spezielle Einbrennpaste an, die ca. 12 € kostet und bei richtiger Lagerung bis zu 7 Jahre lang verwendet werden kann. Es handelt sich dabei um ein rein pflanzliches Produkt, welches ein Gemisch aus Ölen und Fetten darstellt. Diese Einbrennpaste ist die ideale Lösung für Ihren Dutch Oven und stellt sicher, dass Sie auch in der Folgezeit mit keinerlei Problemen rechnen müssen. Die Paste kann auch ab und an zur Pflege dünn aufgetragen werden.

Folgende pflanzlichen Fette und Öle sind für das Einbrennen geeignet:

  • Pflanzenöl, insbesondere Sonnenblumenöl (Olivenöl ist nicht geeignet!)
  • Kokosfett
  • Palmin
  • Einbrennpaste (z.B. von Petromax)
  • Cast Iron Conditioner (z.B. von Camp Chef)

Wo kann ich meinen Dutch Oven einbrennen?

Zuletzt gilt es noch die Frage zu klären, wo und mit welchem Gerät Sie Ihren Dutch Oven einbrennen können. Hierfür bieten sich zwei Methoden an:

  • Über einem Grill
  • Im häuslichen Backofen

Bewährt hat sich der Grill, da während des Einbrennens mit einer sehr starken Rauch- und Geruchsentwicklung zu rechnen ist. Wenn sie den Backofen verwenden, müssen Sie diese mit einkalkulieren.

Der Grill im Garten bietet sich dahingehend besser an, da Rauch und Gestank entweichen und abziehen können. Die Ideallösung stellt ein Kugelgrill dar, der geschlossen werden kann. Alternativ können Sie Ihren Dutch Oven aber auch über einer Feuerschale oder einem offenen Feuer einbrennen, sofern Sie den direkten Kontakt mit der Hitzequelle vermeiden. Allerdings sollten Sie sich auch hier sicher sein, dass Sie über den Zeitraum von einer Stunde hinweg die notwendige Temperatur von 200 – 220 Grad Celsius erreichen.

So brennen Sie Ihren Dutch Oven richtig ein

Zuerst reinigen Sie Ihren Dutch Oven mit Wasser und ein klein wenig Spülmittel. Wenn der Dutch Oven vollkommen trocken ist, reiben Sie diesen mit dem entsprechenden Öl, Fett oder einer Einbrennpaste ein. Folgender Ablauf hat sich bewährt, speziell in Verwendung mit einem Grill bzw. Kugelgrill:

  • Reiben Sie zunächst die Innenseite des Topfes sowie eine Seite des Deckels ein.
  • Stellen Sie den Topf zunächst mit der Öffnung nach oben auf den Grillrost, auch die bearbeitete Seite des Deckels zeigt zunächst nach oben. So verhindern Sie, dass das Öl oder Fett zu Beginn auf die die heiße Glut tropft.
  • Nach etwa einer halben Stunde können Sie Topf und Deckel vom Grill nehmen und auch an der Außenseite fein mit Öl, Fett oder Paste einreiben. Gleiches gilt für die zweite Seite des Deckels. Verwenden Sie zum Schutz feuerfeste Handschuhe!
  • Nun platzieren Sie den Topf kopfüber auf dem Grillrost, den Dutch Oven Deckel können Sie praktischerweise auf den Standbeinen des Topfes ablegen. Dort verbleibt der Dutch Oven nun für eine weitere Stunde.
  • Im Anschluss daran sollte der Dutch Oven langsam auskühlen.

Entfernen Sie nun auffällige Öllachen oder Fettflecken und prüfen Sie, ob die Patina rundum schön geschlossen ist. Eventuell müssen Sie den Einbrennvorgang wiederholen. Alternativ können Sie natürlich sofort den ganzen Dutch Oven komplett einfetten und  für eine Stunde lang einbrennen.

Tipp: Wenn Sie den Dutch Oven im Backofen einbrennen, sollten Sie dafür sorgen, dass das abtropfende Fett oder Öl aufgefangen wird und nicht auf den heißen Boden des Backofens gelangt!