Wenn Sie sich für einen Dutch Oven entscheiden, sollten Sie nicht nur auf den Preis achten. Die verschiedenen Hersteller bieten naturgemäß eine gewisse Bandbreite an unterschiedlicher Qualität, allerdings fallen nur wenige Modelle als nicht empfehlenswert durch. Größtenteils erwerben Sie sehr gute Qualität, sauber verarbeitete und funktionale Dutch Oven, die Ihre Aufgaben ausgezeichnet erfüllen – manche auch darüber hinaus.
In weiterer Folge werden hier einige Kaufkriterien, welche für die Auswahl Ihres neuen Dutch Oven sehr wichtig sind, genauer erörtert. Natürlich darf ein Vergleich der gängigsten Hersteller und Modelle ebenso wenig fehlen, wie entsprechende Testberichte. Wir haben sechs bekannte Dutch Oven Hersteller (Lodge, Weber, Qvist, Camp Chef, Barbecook, Petromax) etwas genauer unter die Lupe genommen und in entsprechenden Testberichten vorgestellt.
Auffällig war dabei vor allem Eines: Keiner dieser sechs Hersteller viel negativ auf, auch nicht jene Unternehmen, die Dutch Ovens als Zubehör für ihre Grillsysteme anbieten. Dennoch gibt es qualitative Unterschiede, die zumindest erwähnenswert sind. Letztendlich möchte jeder Käufer auch wissen, warum vergleichbare Modelle unterschiedliche Kosten verursachen.
Wichtige Kaufkriterien – darauf müssen Sie Acht geben
Bevor Sie sich an die Auswahl eines Dutch Oven heranwagen, sollten Sie einige Punkte und Qualitätsmerkmale kennen, die darüber entscheiden, ob ein solcher Feuertopf für Ihre Ansprüche und Bedürfnisse geeignet ist, oder nicht. Dabei helfen auch einige Fragen, die Sie sich im Vorfeld selbst stellen und beantworten sollten.
- Wie oft werde ich den Dutch Oven verwenden? Regelmäßig oder eher selten?
- Suche ich ein hochwertiges Produkt, oder gebe ich mich mit einem einfachen, aber soliden Dutch Oven zufrieden?
- Wie viel ist mir ein Dutch Oven wert?
- Verwende ich diesen in Kombination mit einem Grill oder über einem offenen Feuer bzw. Glut- und Kohlebett?
- Lege ich Wert auf Zubehör oder kann ich darauf verzichten?
- Kommt für mich ein Dutch Oven Set (Einsteigerset) in Frage?
- Für wie viele Personen möchte ich überwiegend kochen?
Diese kurze Frageliste dient der ersten Orientierung und könnte natürlich noch weiter fortgeführt werden. Allerdings sollte hieraus bereits ersichtlich sein, welche Kriterien mitunter bei der Auswahl eine Rolle spielen werden.
Persönliche Auswahlkriterien
Für die Auswahl eines Dutch Oven sind zunächst persönliche Kriterien entscheidend, die Sie mit Hilfe der obigen Fragen bereits größtenteils beantwortet haben. Solche Kriterien sind:
- Budget
- Häufigkeit der Verwendung
- Größe des Dutch Oven (geeignet für eine bestimmte Personenzahl)
- Ort der Verwendung (klassisches Outdoor Cooking / Camping oder Zuhause am Grill)
- Extras und Zubehör (ja / nein)
- Set oder Einzelstück
Das Budget
Maßgeblich entscheidend ist natürlich Ihr persönliches Budget, welches Sie für den Kauf eines Dutch Oven einplanen. Allerdings sollten Sie auch wissen, dass mit wenigen Ausnahmen alle Produkte preislich sehr eng beieinander liegen. Es gibt nur wenige Ausreißer nach oben hin, die durchaus als Premiumprodukte bezeichnet werden können, die überwiegende Mehrheit bewegt sich auf einem mittleren oder einem niedrigen Preisniveau – das Preisleistungsverhältnis ist allgemein sehr gut bis hervorragend.
Häufigkeit der Verwendung
Neben dem bereits angesprochenen Budget steht für Sie zunächst die Frage im Vordergrund, wie oft Ihr zukünftiger Dutch Oven zum Einsatz kommt. Planen Sie regelmäßig Mahlzeiten darin zuzubereiten, sollten Sie ein eher hochwertigeres Produkt auswählen, welches auch pflegeleicht und kaum rostanfällig ist. Bei gelegentlicher Verwendung sind eher Mittelklasse und Low Budget Modelle sinnvoll.
Die Größe
Eine entscheidende Frage, die ab und an auch unterschätzt oder nur beiläufig beachtet wird, ist jene der Größe des Dutch Oven. Grundsätzlich können Sie zwischen sehr kleinen und wahren Jumbovarianten wählen, allerdings sollten diese auch Ihren Anforderungen und Bedürfnissen entsprechen. Zu klein gewählte Dutch Oven bereiten wenig Freude, da Sie damit unweigerlich weniger Essen als erforderlich auftischen können; zu große Modelle sind unnötige teuer, außerdem besteht die Gefahr, dass bei nur halb gefüllten Töpfen das Essen leichter anbrennt bzw. bei vollen Töpfen Essensreste zurück bleiben und entsorgt werden müssen.
Die folgende kurze Übersicht hilft Ihnen dabei, die richtige Größe auszuwählen, zumal die Maßeinheiten für Dutch Oven nahezu einheitlich in Inch / Zoll und Quart angegeben werden (nach amerikanischem Vorbild). Entscheidend ist zunächst das Fassungsvermögen, achten Sie hierbei auf die entsprechenden Literangaben – 1 Quart entspricht in etwa einem möglichen Topfinhalt von 0,95 Liter, tendenziell sogar etwas weniger:
- 1 – 5 Liter entspricht in etwa 1 – 4 Personen (ca. 1 – 5 Quart)
- 6 – 10 Liter entspricht in etwa 5 – 12 Personen (ca. 6 – 10 Quart)
- 11 – 20 Liter entspricht 13 – 20+ Personen (ca. 11 – 21 Quart)
Es handelt sich hierbei nur um eine Orientierungshilfe, natürlich ist die Personenzahl auch von anderen Faktoren abhängig, wie dem Sättigungsgrad einer Mahlzeit und den individuellen Essgewohnheiten. Allgemein gilt ein 6 Quart Dutch Oven mit einem Fassungsvermögen von 5 – 6 Litern als ideal für eine vierköpfige Familie, damit können auch Speisen für bis zu sechs Personen ohne Weiteres zubereitet werden. Daher werden auch diese 6 Quart Modelle am häufigsten gekauft.
Lassen Sie sich nicht von den Inch- bzw. Zollangaben täuschen. Diese beziehen sich auf den Durchmesser der Töpfe, lassen aber nicht unweigerlich Rückschlüsse auf das Fassungsvermögen zu. Oftmals fassen Dutch Oven mit geringerem Durchmesser mehr Inhalt als vergleichsweise größer konzipierte Töpfe, da sie schlicht weg höher / tiefer sind. Entscheidend ist die Angabe in Quart und Liter – die Inch- / Zollwerte zeigen an, wie viel Platz, welche Fläche die Dutch Oven über einer Feuerstelle oder am Grill einnehmen werden.
Dennoch ist der Durchmesser nicht uninteressant. Zum einen erfahren Sie so, ob der Dutch Oven flach oder tief gefertigt wurde, zum anderen können Sie nun prüfen, ob der Feuertopf in Ihrer Spüle Platz hat. Meist werden Töpfe präferiert, die sich problemlos waschen und reinigen lassen, sprich in den Spülbecken genügend Platz finden. Darüber hinaus eignen sich flache Dutch Oven besser für Gerichte, die mit hoher Hitze zubereitet werden müssen, während hingegen tiefere Töpfe bei geringeren Kochtemperaturen vorzuziehen sind.
Verwendungsort
Eine ebenfalls nicht zu unterschätzende Rolle spielt der überwiegende Verwendungsort. Es gibt Dutch Oven mit und ohne Standbeine – jene Modelle ohne Standbeine sind vorzugsweise für den Grilleinsatz oder im häuslichen Bereich (Backofen) vorgesehen. Der klassische Dutch Oven wird aber in der Regel mit drei Standbeinen produziert, sodass dieser auch über einer Kohleglut sicher abgestellt werden kann. Sollten Sie beide Möglichkeiten in Betracht ziehen, dürfte ein Dutch Oven mit Standbeinen im Zweifelsfall die klügere Wahl sein.
Extras und Zubehör
Grundsätzlich spielt dieser Bereich eine untergeordnete Rolle, allerdings macht es Sinn, Zubehör auch vom Hersteller des Dutch Ovens zu kaufen. Natürlich können Grillhandschuhe und Anzündkamin auch im Fachmarkt erworben werden, aber speziell bei Pflegefett oder Pflegeprodukten, auch bei Tragetaschen oder Untersetzern und Deckelhebern ist es sinnvoll, diese von derselben Marke zu beziehen.
Unter Extras sind kleine Feinheiten zu verstehen, welche der eine oder andere Hersteller für seine Dutch Ovens anbietet. Etwa integrierte Thermometer oder Deckel, die auch als Grillpfannen verwendet werden können. Überlegen Sie sich, ob Ihnen diese Details ein paar Euro mehr wert sind.
Set oder Einzelstück
Ein Dutch Oven Set bietet sich in erster Linie für einen Erstlingskauf an. Darin sind häufig Pflegprodukte, Deckelheber und Untersetzter enthalten, die sich im Gebrauch als sehr nützlich erweisen. Sollten Sie bereits über derartige Produkte verfügen oder darauf verzichten wollen (vermutlich verzichten Sie gedanklich auch auf Zubehör), dann wird ein Einzelstück für Sie die richtige Wahl darstellen. Allerdings sind diese Dutch Oven Sets häufig nur geringfügig teurer als die jeweiligen Einzelstücke, Sie sollten daher zumindest einen Blick darauf werfen.
Qualitätsmerkmale eines Dutch Oven
Nachdem Sie nun eine Vorstellung davon haben, wie Ihr neuer Dutch Oven aussehen sollte, sind nun einige Kriterien bezüglich der Qualität der Dutch Oven zu beachten. Wichtig sind dabei die folgenden Punkte:
- Die Wände des Dutch Oven sollten gleich stark, in etwa gleich dick sein.
- Die Topfgriffe sowie der Henkel sollten stabil und gut befestigt sein, ein gefüllter Dutch Oven mit einem Fassungsvermögen von 6 Litern kann leicht bis zu 15 kg wiegen.
- Die Standbeine sollten massiv und nicht zu kurz sein. Nur so können diese auf einem Glutuntergrund stabil stehen, zudem sollten die Standbeine nicht bei erstbester Gelegenheit abbrechen.
- Der Dutch Oven Deckel muss über einen ausreichend hohen Rand verfügen, damit die darauf abgelegte Kohle nicht über den Rand rutscht oder hinunterfällt.
- Der Deckel muss den Topf passgenau abdichten und plan aufliegen, ansonsten können Hitze und Wasserdampf entweichen. Ein gewisser Spielraum zwischen Topf und Deckel ist aufgrund der rauen Oberfläche immer gegeben, das ist aber kein Problem. Der Deckel sollte allerdings nicht wackeln oder klappern, wenn dieser auf dem Topf plan aufliegt.
Die Testberichte im Überblick
Abschließend folgt nun eine kurze Zusammenschau der sechs Hersteller, die wir für Sie etwas genauer unter die Lupe genommen haben. Vorab können wir festhalten, dass sich alle Testkandidaten sehr gut geschlagen und einen überwiegend positiven Eindruck hinterlassen haben. Es handelt sich um folgende sechs bekannte Hersteller für Dutch Ovens:
- Lodge
- Petromax
- Qvist
- Barbecook
- Weber
- Camp Chef
Grundsätzliches
Für diesen ersten Überblick orientieren wir uns an der gängigsten Größe, einem Dutch Oven 6 Quart mit ca. 5,7 Liter Fassungsvermögen. Weber und Barbecook können leider nicht mit einem solchen Modell aufwarten, sodass wir für den Vergleich den jeweilig nächstgrößeren Dutch Oven ausgewählt haben, im Falle von Weber handelt es sich um ein Modell mit 6,6 Liter und bei Barbecook um den Dutch Oven mit 8,5 Liter Fassungsvermögen.
Eben diese beiden Hersteller bieten auch die geringste Auswahl an, da sie die jeweiligen Dutch Oven als Zubehör für ihre Grillsysteme produzieren. Im Falle von Weber ist nur ein Dutch Oven Modell bekannt. Da es sich bei Weber und Barbecook aber um weltweit gewichtige Unternehmen handelt, haben diese durchaus die Berechtigung, in diesem Vergleich aufzuscheinen.
Alle Modelle sind im Übrigen aus Gusseisen gefertigt. Die detaillierten Testberichte zu den einzelnen Herstellern entdecken Sie auf den jeweiligen Testberichtseiten.
Der Preis
Die Produkte von Lodge sind mit Abstand die teuersten. Die Mittelklasse, mit gehörigem Abstand bilden Weber, Camp Chef und Petromax, am unteren Ende, in der Kategorie Low Budget, folgen Qvist und Barbecook.
- Lodge 5,7 Liter 170 €
- Weber 6,6 Liter 130 €
- Petromax 5,6 Liter 70 €
- Camp Chef 5,7 Liter 70 €
- Qvist 5,7 Liter 50 €
- Barbecook 8,5 Liter 70 €
Das Ranking ergibt sich aus dem Preis pro Liter Fassungsvermögen. Eindeutig ist die Topplatzierung von Lodge, allerdings handelt es sich hierbei auch um die hochwertigste Arbeit und Produktion. Zudem vergibt das amerikanische Traditionsunternehmen eine lebenslange Garantie auf seine Dutch Oven. Aber auch die beiden billigen Marken Qvist und Barbecook bieten sehr gute Qualität.
Das Gewicht
Das Gewicht eines Dutch Oven spielt eine vergleichsweise untergeordnete Rolle, lässt aber Rückschlüsse auf die Verarbeitung zu. Schwerere Modelle deuten auf eine massivere, stabilere Bauweise hin, als Ausreißer nach unten hin sind Barbecook und Qvist zu erwähnen. Ein schwerer Dutch Oven bietet naturgemäß einen etwas sichereren Stand, allerdings müssen hier auch Henkel und Topfgriffe entsprechend solide gefertigt sein.
- Petromax 5,6 Liter 9,6 kg
- Camp Chef 5,7 Liter 9,1 kg
- Lodge 5,7 Liter 8,1 kg
- Weber 6,6 Liter 8,5 kg
- Qvist 5,7 Liter 7,1 kg
- Barbecook 8,5 Liter 9,0 kg
Dennoch kann anhand der etwas massiveren oder leichteren Verarbeitung kein Qualitätsurteil gefällt werden. Hier hat dennoch das Premiumprodukt Lodge die Nase vorne, ohne die Spitzenpositionen im Bereich Gewicht inne zu halten.
Fazit und Ranking
Lodge nimmt als Premiumprodukt eindeutig die Spitzenstellung ein, allerdings schlägt sich dies auch im vergleichsweise höheren Preis nieder. Petromax und Camp Chef sind hervorragende Mittelklasseprodukte, die nahe an die Qualität von Lodge herankommen und zudem mit dem einen oder anderen Highlight aufwarten können. Qvist fällt in die Kategorie Low Budget, überzeugt aber ebenso im Bereich der Verarbeitung und Handlichkeit.
Eine gewisse Außenseiterstellung nehmen Weber und Barbecook ein, allerdings liegt deren Hauptaugenmerk eindeutig im Bereich Grill und Grillzubehör. Beiden fehlt es an klassischen Elementen und Zubehör, deren Dutch Oven eignen sich aber ausgezeichnet in Verwendung mit einem entsprechenden Grill.
Unser Ranking sieht wie folgt aus:
- Lodge (Die Mutter aller Dutch Oven)
- Camp Chef und Petromax (mit leichten Vorteilen für Camp Chef aufgrund der größeren Produktvielfalt)
- Qvist (ideales Einsteigermodell mit hervorragendem Preisleistungsverhältnis)
- Barbecook (schlichtes Modelle für den Grill zuhause)
- Weber (leider nur ein Dutch Oven im Angebot; dieser überzeugt qualitativ, ähnlich wie Barbecook hauptsächlich für den Grill zu gebrauchen; etwas zu hoher Preis)